Viele Internetnutzer fürchtet sich vor Datenmissbrauch im Internet. Durch ein SSL-Zertifikat (Secure Socket Layer) wird die Online-Kommunikation abgesichert. Sobald der Nutzer eine Verbindung herstellt, trägt die Verschlüsselung zur Sicherheit bei. Sensible Daten können nicht von Dritten ausgelesen werden, was die Bank- und Kreditkarte vor Betrügern schützt. Ob Kunde oder Betreiber, beide Parteien profitieren von einem SSL Zertifikat.
Definition: SSL Verschlüsselung
Wer ein wichtiges Paket verschickt, umwickelt es sorgfältig. Der Inhalt soll wohlbehalten ankommen und nicht geklaut werden oder zu Bruch gehen. Ähnlich können Sie sich ein SSL-Zertifikat vorstellen: Vor dem Versand wird der Inhalt „versiegelt“, damit er vor fremden Augen geschützt ist – wie es sich auch beim Brief oder Paket verhält.
Tipp: Ein SSL-Zertifikat erkennen Sie am angehängten „s“ beim bekannten „http“. Zudem befindet sich links oder rechts neben der Webadresse ein grünes Schlosssymbol. Alternativ stellen manche Browser die Adresszeile in diesem Farbton dar.
Der passwortgeschützte Bereich erfordert eine Verschlüsselung, um einen sicheren Login zu gewährleisten. Sonst könnten sich Hacker frei an den Daten bedienen und enorme Schäden anrichten. Die Liste reicht vom Identitätsklau bis hin zur Plünderung eines Kontos. Simples Online-Shopping würde ein hohes Risiko darstellen, doch zum Glück wird SSL von nahezu allen Händlern genutzt.
Das Zertifikat als Schlüssel
Bei der Verschlüsselung handelt es sich um einen mathematischen Vorgang. Persönliche Informationen werden von einem Drittanbieter kodiert und dekodiert, was das Vertrauen für die Webseite erhöht. Denn die Zertifizierung und damit die Kontrolle erfolgt durch einen externen Anbieter und nicht durch den Betreiber selber.
Zurück zum Postbeispiel: Nun können Sie ein Paket einmal mit Papier umwickeln oder es mit Pappe und Klebeband umhüllen. Genauso stehen Ihnen verschiedene SSL-Protokolle zur Verfügung: Ein Schlüssel mit 2048 Bit ist deutlich länger als einer mit „nur“ 128 Bit oder 256 Bit. Das macht ihn sicherer, wie Sie es sich an einem Passwort vorstellen können. Je umfangreicher ein Code, desto schwerer seine Entschlüsselung: Ein 256-Bit-Zertifikat ist im Vergleich zum 40-Bit-Schlüssel etwa 2 Billionen Mal komplizierter zu knacken.
Mehrwert von SSL-Protokollen
Datenschutz
Unbefugte haben bei verschlüsseltem Datenverkehr keine Möglichkeit, eine Kommunikation zu verfolgen. Nicht nur beim Online-Banking ist das wichtig, sondern auch beim täglichen Mail- oder Chatverkehr. Zunächst mag es sich wenig tragisch anhören, wenn Hacker an den Namen einer Person gelangen und ihren Geburtsort kennen. Doch damit lässt sich etwa ein Handyvertrag fälschen, indem diverse Tricks angewandt werden.
Sicherheit
Ein SSL-Zertifikat verschlüsselt die Daten und trägt damit zur Sicherheit bei. So haben Dritte keine Chance, an Informationen zu gelangen, die sie nichts angehen.
Vertrauen
Sicherheit schafft Vertrauen: Auch für den Laien ist eine SSL-Verschlüsselung sofort erkennbar. Er kann das Protokoll direkt am berühmten „s“, an der grünen Adressleiste oder am Schlosssymbol wahrnehmen. Ein weiteres Symbol ist das TrustLogo, welches Sie extra hinzufügen müssen. Es informiert den Nutzer über die Identität des Betreibers und zeigt den Sicherheitsstatus an.
Rankingfaktor
Im Jahr 2014 veröffentlichte Google einen Beitrag, in dem verschlüsselter Datenverkehr als neuer Rankingfaktor präsentiert wird. Das ist ein logischer Schritt, denn die Suchmaschine setzt bereits seit 2011 auf diese Technologie. Im Vordergrund steht die Sicherheit beim Surfen und da ist SSL ein solider Standard.
Unabhängigkeit
Ob Chrome, Firefox oder Internet Explorer, der Browser spielt bei Zertifikaten keine Rolle. Eine zusätzliche Software ist nicht erforderlich, was einen problemlosen Aufbau mit dem Protokoll ermöglicht.
Bestellung von Zertifikaten
Ein SSL-Zertifikat ist direkt bei der Zertifizierungsstelle oder beim Webhosting Anbieter erhältlich. Die erste Variante ist etwas komplizierter und mit ein wenig Aufwand verbunden. Schneller geht die Bestellung über den Anbieter vonstatten.
Tipp: Die Zertifizierungsstelle Let’s Encrypt gibt ein kostenloses Zertifikat heraus. Sie wird von Cisco, Google und der Mozilla Foundation getragen, was für eine hohe Qualität spricht. Aktuell befindet sich das Protokoll in der Beta-Phase und könnte kleine Mängel haben.
Generell ist bei kostenlosen Zertifikaten Vorsicht geboten, denn es kann leicht ein unseriöser Eindruck entstehen. Oftmals sind „self-signed certificates“ mangelhaft programmiert und tragen wenig zur Sicherheit bei. Eine professionelle Webseite braucht unbedingt eine Verschlüsselung von einer angesehenen Zertifizierungsstelle.
Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von einem bis hin zu zehn Jahren. In der Regel legen Sie die gewünschte Dauer bei der Bestellung fest. Sobald die Zeitspanne abgelaufen ist, wird dem Besucher ein Sicherheitshinweis angezeigt: Das Zertifikat ist nicht mehr gültig und schreckt potenzielle Kunden ab. Um negative Reaktionen zu vermeiden, sollten Sie es automatisch verlängern lassen.
Fazit
Der typische Online-Nutzer fragt sich, ob er einer Webseite vertrauen kann. Schließlich geht es um seine persönliche Daten und hier dürfen Sie keine Kompromisse eingehen.
Moderne Händler setzen auf SSL-Zertifikate, was auch die Kunden wissen: Wer darauf verzichtet, stärkt die Konkurrenz und lässt sich Aufträge entgehen. Darüber hinaus hat sich das SSL-Zertifikat als Ranking-Kriterium bei Google etabliert. Für seriöse Webseite-Betreiber führt kein Weg an der SSL-Verschlüsselung vorbei.