Wer eine Webseite veröffentlichen möchte, trifft irgendwann auf die skurril anmutende Abkürzung WYSIWYG. Dieses Akronym steht für die englische Redewendung „What You See Is What You Get“ und bedeutet „Was du siehst, ist das, was du bekommst“. Ursprünglich waren damit Textverarbeitungs-Programme gemeint, in denen das Dokument auf dem Monitor genauso aussah, wie auf dem schlussendlichen Ausdruck. Im Bereich Webdesign sind WYSIWYG-Editoren Bearbeitungshilfen, mit denen sich Webseiten auch von Laien ohne HTML-Kenntnisse bearbeiten lassen.
Nutzen und Grenzen der WYSIWYG-Editoren
Heutzutage existieren eine Vielzahl unterschiedlicher Displays, Drucker und Anzeigeprogramme, sodass der Begriff mittlerweile sehr freizügig verwendet wird. Wie internetseite-erstellen.net schreibt, ist eine exakte Darstellung der endgültigen Webseite nicht möglich, da jeder Webbrowser Webseiten ein wenig anders anzeigen. Hinzu kommt, dass Nutzer ihre eigenen Designvorlagen mit variablen Schriftgrößen und -arten im Browser einstellen können.
Daher sind WYSIWYG-Editoren Anwendungsprogramme oder Erweiterungen für Webprojekte, die die Webseiten-Erstellung vereinfachen, sodass auch Laien in den intuitiven Editoren Web-Inhalte bearbeiten können. Die Webseite lässt sich wie in einem Textverarbeitungs- oder Desktop-Publishing-Programm gestalten. Texte, Grafiken und Tabellen lassen sich mit WYSIWYG-Editoren ohne HTML oder CSS-Code formatieren und anordnen.
Desktop-Anwendung, Plugins für WordPress und Co.
WYSIWYG-Editoren gibt es sowohl als eigenständige PC-Software als auch in Form von Erweiterungen für Webanwendungen. Die PC-Programme sind oft umfangreiche Webdesign-Applikationen mit vielen Funktionen. Neben kommerziellen Anwendungen wie Adobe Dreamwaver und Magix Website Maker gibt es viele kostenlose Freeware-Programme. Dazu gehören Microsoft Expression Web, BlueVoda Website Builder und Zeta Producer. Im Open-Source-Bereich ist BlueGriffon zu nennen.
Einfache Varianten lassen sich auch direkt in Content Management Systeme wie Wordpress, Joomla oder Drupal einbinden. Sie ermöglichen die bequeme Bearbeitung der Webseite direkt über die Administrationsseite des Webprojektes. Beispiele für solche Erweiterungen sind TinyMCE, CKEditor und der Froala Editor.
In verbreiteten Content Management Systemen wie Joomla oder Wordpress erfreuen sich zunehmend visuelle Editoren, sogenannte Page Builder, wachsender Beliebtheit. Auch bei diesen Page Buildern ist das WYSIWYG-Prinzip die Basis, wobei es sich hierbei nicht nur um Editoren, sondern bereits um ein vollständiges Baukastensystem handelt, das den Nutzern die Bearbeitung von Webseiten erleichtert.