Wenn Sie einen professionellen Online Shop auf WordPress-Basis betreiben möchten, dann bietet sich WooCommerce an. Das kostenlose eCommerce-Plugin lässt sich nahtlos in das CMS integrieren. Fast ein Drittel aller Online Shops laufen mit dem eCommerce-Plugin und es gibt bereits mehr als 1 Million aktive Installationen. Das Plugin ist leistungsstark und zukunftssicher. Sie können es ohne Probleme an Ihre Bedürfnisse anpassen und erweitern.
Systemvoraussetzungen und Wissenswertes zu WooCommerce
Woocommerce finden Sie im offiziellen Plugin-Verzeichnis von WordPress oder können es natürlich auch über die offizielle Seite herunterladen. Sie benötigen mindestens die WordPress Version 4.1. Für die Einrichtung muss Ihr Webspace mindestens die PHP Version 5.2.4 und die MySQL-Version 5.0 unterstützen. Für die Implementierung diverser Zahlungsschnittstellen muss Ihr Webspace fsockopen unterstützen. Installieren können Sie das WordPress-Plugin entweder automatisch über Ihren Browser oder natürlich auch manuell. Haben Sie bisher noch keinen Online Shop eingerichtet, dann können Sie sich die Beispieldateien von WooCommerce ansehen. An diesen Daten sehen Sie genau, wie die Produkte in Ihrem Shop aussehen können.
Den Online Shop einrichten
Über die Einstellungen können Sie die Erweiterung individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen. Befindet sich Ihr Shop in Österreich und Sie wollen Ihre Produkte weltweit verkaufen, dann ist das Basisland „Österreich“. Bei Verkaufsorte wählen Sie „Verkauf in alle Länder“ aus. Das Basisland wird automatisch im Hinblick auf das Land Ihrer WordPress-Version ausgewählt. Den Shop-Hinweistext sollten Sie erst deaktivieren, wenn Sie offiziell mit dem Verkauf beginnen. Den Hinweistext können Sie individuell festlegen.
Wenn Sie einzelne Einstellungen ändern möchten, dann müssen Sie dafür jedes Mal den Button Änderungen speichern betätigen. Automatisch werden die Änderungen nicht übernommen.
So richten Sie Ihre Produkte ein
Im Menüpunkt Produkte können Sie viele wichtige Einstellungen vornehmen. Wählen Sie eine passende Gewichts- und Maßeinheit ein. Für den deutschen Sprachraum sind das Kilogramm und Zentimeter. Im unteren Bereich können Sie festlegen, ob Ihre Kunden ein Produkt in Ihrem Shop nach dem Sternchen-Prinzip bewerten können oder müssen. Sie können bei den Kundenbewertungen die „verifizierter Kauf-Beschriftung“ einblenden und nur Bewertungen von vertrauenswürdigen Einkäufern zulassen. Natürlich können Sie auch gänzlich auf Kundenrezensionen verzichten.
Im Untermenü Darstellung stellen Sie ein, welche Ihrer WordPress-Seiten für den Online Shop zuständig ist. Die Einstellung „Shop“ gilt als Standard. Sie können festlegen, ob nur Produkte an sich oder auch Produkt-Unterkategorien anzeigt werden. Über die Standard-Kategorienanzeige können Sie eigene Produkt-Kategorien, wie zum Beispiel „Betten“ oder „Badmöbel“ eingeben. Bei der Standard-Produktsortierung haben Sie die Wahl zwischen allen gängigen Kriterien wie Preise, Aktualität und Beliebtheit. Ihre Kunden können die Sortierung selbstverständlich auch im Shop ändern. Setzen Sie einen Haken beim „Warenkorb-Verhalten“, dann werden Ihre Kunden direkt zum Warenkorb weitergeleitet, sobald sie ein Produkt hinzugefügt haben. Im gleichen Menü können Sie auch die Einstellungen für Ihre Produktbilder festlegen.
Geben Sie die maximale Bildgröße für die Katalogbilder, die Vorschaubilder und die einzelnen Produktbilder in Pixel (px) ein. Setzen Sie einen Haken bei „genau zuschneiden“, dann passt WooCommerce die Bildformate automatisch an. Aktivieren Sie auf jeden Fall die Option „Lightbox für Produktbilder verwenden“. Ihre Kunden profitieren von einer ansprechenden Darstellung. Wenn Sie in diesem Menü Einstellungen verändern, dann sollten Sie Ihre Bilder bzw. Ihre Vorschaubilder neu einlesen lassen.
Lagerverwaltung und Bestand
Die Erweiterung bietet Ihnen auch eine integrierte Lagerverwaltung. Diese können Sie im Untermenü Bestand aktivieren. Sie können hier genau festlegen, wann Sie bei einem zu geringen Lagerbestand per E-Mail benachrichtigt werden. Auf Wunsch können Sie nicht vorrätige Produkte auch in Ihrem Online-Shop verbergen. Verkaufen Sie über Ihren Shop auch digitale Inhalte, dann ist das Untermenü „Herunterladbare Produkte“ für Sie interessant. Falls nicht, dann können Sie diese Optionen ignorieren.
WooCommerce bietet verschiedene Mehrwertsteueroptionen
Generell können Sie die Mehrwertsteuer und deren Berechnung aktivieren oder deaktivieren. Als Nächstes müssen Sie entscheiden, ob die Preise in Ihrem Online Shop inklusive oder exklusive Mehrwertsteuer angegeben werden. WooCommerce kann die Steuer automatisch nach verschiedenen Kriterien berechnen. Verkaufen Sie Ihre Produkte weltweit, dann sollten Sie hier die Option „Versandanschrift des Kunden“ auswählen. Die Versandkosten werden automatisch je nach Steuersatz Ihrer Kunden besteuert. Sie können natürlich auch eine reduzierte Steuerrate oder gar keine Steuer einstellen. Reichen Ihnen die Standardsteuersätze nicht aus, dann können Sie im Menüpunkt Zusätzliche Steuerklassen weitere Sätze eingeben. Bereits im Plugin enthalten sind die Reduced Rate Sätze für Produkte mit einem reduzierten Umsatzsteuersatz und die Zero Rate Sätze für steuerfreie Produkte.
Das zusätzlich Plugin German Market nimmt Ihnen die rechtskonforme Auszeichnung aller zusätzlichen Produktangaben ab. Zu den Grundeinstellungen gehören die Mehrwertsteuer und auch die Hinweise zu den Versandkosten sowie Lieferzeiten. Wenn Sie diese Erweiterung nutzen, dann sollten Sie die Zusatzoptionen nicht verändern.
So integrieren Sie externe Zahlungsdienstleister
Möchten Sie die beliebte Zahlungsoption PayPal in Ihren Online Shop integrieren, so ist dies leider nicht ganz so einfach. Vor der eigentlichen Integration sollten Sie einen ausgiebigen Test durchführen. Erstellen Sie sich zu diesem Zweck bei PayPal einen Sandbox-Account. Navigieren Sie auf Dashboard Sandbox Accounts. Folgen Sie den Anweisungen und erstellen Sie einen Testaccount.
In WooCommerce finden Sie die PayPal-Schnittstelle unter Einstellungen Kasse PayPal. Aktivieren Sie die Zahlungsoption und die PayPal-Sandbox. Tragen Sie die Adresse des erstellten Accounts in das Feld „PayPal E-Mail“ ein. Nun können Sie in Ihrem Online Shop eine Testbestellung mit PayPal durchführen. Die Bestelldetails sehen Sie anschließend in Ihrer Sandbox unter „Aktivitäten“.
Haben die Tests funktioniert, so können Sie in den Live-Betrieb wechseln. Deaktivieren Sie dazu das Sandbox-Feld in WooCommerce und tauschen Sie Ihre Test-Adresse gegen Ihr echtes PayPal-Verkäuferkonto aus. Im Hinblick auf PayPal stehen Ihnen viele Optionen zur Verfügung. In den Feldern „Bezeichnung und Beschreibung“ können Sie genau einstellen, wie die Zahlungsart auf der Kassenseite Ihres Online-Shops heißt und welche Informationen Ihre Käufer dazu erhalten. Wünschen Sie, dass Zahlungen per PayPal eindeutig gekennzeichnet werden, dann aktivieren Sie das „Rechnungspräfix“. Bei der Option „Zahlungsaktion“ können Sie festlegen, ob das Geld direkt nach dem Kauf automatisch freigegeben wird oder ob eine manuelle Zustimmung von Nöten ist. Durch die „Seitenstile“ können Sie eine individuelle PayPal-Benutzeroberfläche erstellen und diese an die Optik Ihres Shops anpassen.
Sollten Ihre Kunden kein PayPal-Konto besitzen, dann können sie alternativ mit einer beliebigen Kreditkarte bezahlen. Dadurch haben Sie mit der Integration gleich zwei Zahlungsoptionen zu Ihrem Online Shop hinzugefügt.
Bestellvorgang im Online Shop individuell anpassen
In WooCommerce können Sie unter Einstellungen Kasse genau festlegen, wie Bestellungen ablaufen. Verwenden Sie Gutscheine, dann aktivieren Sie unbedingt die Option „Verwendung von Gutscheinen aktivieren“. Arbeiten Sie mit keinerlei Vergünstigungen, so deaktivieren Sie die Gutscheine. Legen Sie fest, ob auch Gäste in Ihrem Online Shop kaufen können oder ob erst eine Anmeldung erforderlich ist. Ist auf Ihrem Webserver ein SSL Zertifikat integriert, aktivieren Sie am besten „Sicheren Bezahlvorgang erzwingen“, denn dies macht einen professionellen und sicheren Eindruck auf Ihre Kunden. Bei allen Transaktionen kommt dann eine sichere SSL-Verschlüsselung zum Einsatz.
Legen Sie anschließend genau fest, welche Inhalte und Funktionalitäten zur Warenkorb-Seite, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Kasse gehören sollen. WooCommerce legt die Seiten Warenkorb und Kasse direkt bei der Installation an. Ist das Plugin German Market installiert, dann wird die Seite mit dem AGBs automatisch hinzugefügt. Besonders wichtig ist der Menüpunkt „Anzeige der Zahlungsmethoden“. Hier haben Sie eine vollständige Übersicht über alle Zahlungsoptionen. Hinter der jeweiligen Option können Sie über den Button „Einstellungen“ die einzelnen Daten anpassen. Aktivieren Sie alle Zahlungsoptionen, die Sie in Ihrem Online Shop anbieten wollen und richten Sie sie ein.
Bei der Überweisung, der gängigen Zahlungsoption, funktioniert dies wie folgt: Übernehmen Sie das Feld „Bezeichnung“ und tragen Sie bei „Beschreibung“ und „Anweisungen“ die nötigen Informationen ein. Hier können Sie zum Beispiel genau angeben, wie die Überweisung funktioniert, was die Kunden genau angeben müssen und und wann sie ihre Bestellung erhalten. Fügen Sie unter „Kontodetails“ Ihre Bankverbindung hinzu und speichern Sie die Einstellungen. Auch die beliebte SofortÜberweisung können Sie in WooCommerce integrieren. Zu diesen Zweck benötigen Sie in der Regel ein kostenpflichtiges Plugin.
Versandoptionen und Versandklassen einstellen
Unter Versand bietet Ihnen WooCommerce gleich mehrere Einstellungen. Sie können genau festlegen, wie die Versandkosten-Berechnung in Ihrem Online Shop funktioniert. Generell können Sie die Versandkosten entweder aktivieren oder auch ganz deaktivieren. Aktivieren Sie den Versandkostenrechner, dann wird in Ihrem Warenkorb der Verweis „Lieferkosten berechnen“ hinzugefügt. Ihre Kunden können dadurch die Versandkosten individuell berechnen, bevor sie ihre Daten eingeben und eine Bestellung aufgeben. Eine Berechnung an sich macht allerdings nur Sinn, wenn Sie regional gestaffelte Versandkosten verwenden. Im Hinblick auf die Rechtslage im deutschsprachigen Raum müssen auf jeden Fall die Versandkosten im Warenkorb ersichtlich sein.
Alternativ können Sie die Versandkosten so lange verbergen, bis die Kunden eine Lieferanschrift eingeben. Beim Versandanzeigemodus legen Sie fest, welches Anzeigeformat von WooCommerce verwendet wird. Können Ihre Kunden zwischen mehreren Versandmethoden auswählen, dann ist dies über die klassischen Aufklappmenüs oder über Radio-Buttons möglich. Versenden Sie Ihre Produkte nicht weltweit, dann aktivieren Sie die Funktion „Versand auf Länder einschränken“. Möchten Sie eine Versandkostenpauschale in Ihrem Online Shop einrichten, so ist dies ebenfalls mit WooCommerce möglich. Sie können einen beliebigen festen Wert eingeben und einstellen, für welche Länder die Pauschale gilt. Bieten Sie Ihren Kunden kostenpflichtige Zusatz-Versandoptionen, wie zum Beispiel einen schnellen Express Versand an, dann nutzen Sie dafür die Funktion „Zusätzliche Tarife“. Geben Sie einen Namen für die Option, einen Preis im Format x.xx und eine Berechnungsgrundlage ein.
Plugins für ein Plugin
Woocommerce erfreut sich großer Beliebtheit und so überrascht es nicht, dass viele Plugins zur Verfügung stehen, die weitere Funktionalitäten im Online Shop hinzufügen. Sie haben die Wahl zwischen zusätzlichen Produktfiltern, Tools zum Produktvergleich, komplexen Versandkalkulationen und Vieles mehr.